Corona-Impfstoff speziell für Krebspatienten

Die gegenwärtig zugelassenen Corona-Impfstoffe lösen im Körper vor allem eine humorale Immunantwort aus, also die Bildung von Antikörpern durch die B-Zellen. Viele Chemotherapien und einige Immuntherapien zerstören allerdings die B-Zellen, so dass bei diesen Patienten die Impfstoffe keine gute Wirkung zeigen. Ein neuartiger Corona-Impfstoff soll Patienten mit Krebserkrankung und Menschen mit angeborenem Immundefekt vor Covid-19 schützen.

T-Zell-Antwort aktivieren

Nicht nur bei Krebspatient*innen, auch bei Menschen mit bestimmten angeborenen Immundefekten ist die Bildung von Antikörpern gestört. CoVac-1 soll deshalb vor allem eine zelluläre Immunität aufbauen, die mithilfe von T-Zellen aufgebaut wird. Das von Tübinger Forschern entwickelte Präparat zeigte in einer kleinen klinischen Studie bei 93 Prozent der geimpften Personen eine Aktivierung der T-Zell-Immunantwort.

Erste Erfolge, weitere Studien

Eingeschlossen wurden 14 Menschen mit einem B-Zell-Defekt, darunter 12 Personen mit Leukämie oder Lymphdrüsenkrebs. Etwa zwei Drittel von ihnen waren bereits mit einem zugelassenen Corona-Impfstoff geimpft worden. Allerdings hatte ihr Immunsystem keine ausreichende Antikörper-Antwort aufgebaut. 28 Tage nach der CoVac-1-Impfung registrierten die Forscher*innen bei 13 Teilnehmenden eine robuste T-Zell-Antwort. Derzeit wird eine klinische Studie mit einer größeren Kohorte vorbereitet.

Quelle:

Neue Daten zu 4. Impfung – wer profitiert? Myokarditis-Entwarnung; Booster mindert Viruslast; COVID-Impfstoff für Krebskranke - Medscape - 20. Apr 2022

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