Fußwunden bei Diabetikern fürchten Ärzte und Patienten gleichermaßen: Aufgrund von diabetischen Neuropathien entdecken Betroffene die Wunden meist erst im fortgeschrittenen Stadium. Durch Gefäßschäden als Folge der Diabeteserkrankung heilen sie schlecht. Oft verringert sich auch die Lebenserwartung der Betroffenen: Die Sterblichkeitsrate von Diabetikern mit DFS liegt doppelt so hoch wie in der Durchschnittsbevölkerung.
Zellschäden reduzieren
Nach Angaben der DDG spielt der Blutzuckerspiegel eine wichtige Rolle, um das DFS zu verhindern. Denn die chronische Hyperglykämie stört viele Stoffwechselprozesse des Körpers. So greift die Hyperaktivität des Enzyms Proteinkinase C innerhalb der Zellen Gerinnungs- und Reparaturmechanismen an. Auch verursacht die hohe Glukosekonzentration Schäden in den Nervenzellen und schädigt ihr Wachstum. Je besser der Blutzucker dauerhaft eingestellt ist, desto geringer belastet die Erkrankung Gefäße und Zellen – und kann auch das Risiko für unbemerkte Wunden durch taube Füße senken. Viele Experten gehen zudem davon aus, dass kurzwirksames Analoginsulin den Patienten besonders effektiv hilft, den Blutzuckerspiegel im Alltag zu halten.
Vernetztes Vorgehen
Verletzt sich ein Patient, obwohl er seine Füße regelmäßig untersucht, seine Blutwerte kontinuierlich kontrolliert und diabetesgerechte Schuhe trägt, rät die DDG dazu, frühestmöglich die ärztlichen und nichtärztlichen Spezialisten im ambulanten und stationären Sektor zu vernetzen. So sollten auch kleine Wunden von einer spezialisierten Fußambulanz versorgt werden. Patienten mit Risikofaktoren wie Krallenzehen oder anderen Fehlstellungen, die den Druck auf den Fuß ungünstig beeinflussen, brauchen zudem speziell angepasstes Schuhwerk.
Quellen:
Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG)
Mehr lesen:
Praxisempfehlung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DGG)
IPF-Faltblatt Blutzucker- und Cholesterin-Tests