Bei Depression und Angststörung Schilddrüsenerkrankungen abklären

Patienten mit einer Autoimmunthyreoiditis (AIT), auch Hashimoto-Thyreoiditis genannt, entwickeln mehr als dreimal so häufig eine Depression und mehr als doppelt so oft Angststörungen wie Menschen ohne die Vorerkrankung. Als Konsequenz empfehlen Psychiaterinnen und Psychiater, bei derartigen psychischen Erkrankungen unbedingt regelmäßig auf Autoimmunthyreoiditis zu testen.

Anti-TPO-Test für zuverlässige Diagnose 

Eine gemeinsame Metastudie mehrerer psychiatrischer Forschungseinrichtungen hat den Zusammenhang einer Autoimmunthyreoiditis mit Depressionen und Angststörungen nachgewiesen. Eine zuverlässige Diagnose sei in mehr als 90 Prozent der Fälle mit einem Thyreoperoxidase-Antikörper-Test (Anti-TPO) möglich, schreibt die niedergelassene Fachärztin für Neurologie und Psychiatrie, Dr. Christa Roth-Sackenheim in der Zeitschrift „NeuroTransmitter“. Die Bestimmung von TSH, T3 und T4 allein führe bei der Diagnostik einer AIT nicht weiter, da diese Werte trotz Vorliegen einer AIT normal sein könnten. Dennoch sollten die TSH-Werte alle drei bis sechs Monate bestimmt werden, um die Entwicklung einer Hypothyreose (Unterfunktion der Schilddrüse) verfolgen zu können.  

Frauen überdurchschnittlich häufig betroffen

Eine AIT kann in einigen Phasen mit Symptomen einer Hyperthyreose (Schilddrüsen-Überfunktion) einhergehen, früher oder später kommt es jedoch zu einer Hypothyreose, die mit Hormonen substituiert werden kann. Frauen sind von der Autoimmunerkrankung etwa neunmal so häufig betroffen wie Männer. Immer wieder kommt es vor, dass die Symptome zum Beispiel als Wechseljahrsbeschwerden fehlgedeutet werden.

 

Quelle:

Ärztezeitung online

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