Auf Komorbiditäten bei Jugendlichen mit Typ-1-Diabetes testen

Typ-1-Diabetes bei Jugendlichen geht häufig mit verschiedenen anderen Erkrankungen einher – im physischen Bereich vor allem Autoimmunerkrankungen wie Autoimmunthyreoiditis und Zöliakie. In vielen Fällen sind diese Erkrankungen jedoch asymptomatisch. Deshalb ist neben regelmäßiger Beobachtung von der Haut und der körperlichen Entwicklung ein regelmäßiges Screening der Betroffenen auf Komorbiditäten empfehlenswert.

Unbeschwerte Kindheit
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Nach Erkrankungen der Schilddrüse Ausschau halten

Am häufigsten kommt es bei Kindern und Jugendlichen mit Typ-1-Diabetes auch zu Schilddrüsenerkrankungen. Die Inzidenz für eine Autoimmunthyreoiditis ist im Vergleich zur Normalbevölkerung deutlich erhöht. Schon im ersten Jahr nach der Diabetes-Diagnose lassen sich bei 29 Prozent der jungen Patient*innen Antikörper gegen Thyreoperoxidase (TPO) und Thyreoglobulin (TG) nachweisen – so kündigt sich oft eine Hypothyreose frühzeitig an. Die Diagnose erfolgt durch Laboruntersuchung auf freies Thyroxin (fT4), freies Trijodthyronin (T3), TSH, TPO-AK und TgA-AK sowie bei vergrößerter Schilddrüse, inhomogenen Parenchymveränderungen und Hypervaskularisierungszeichen in der Sonographie. Bei verminderter fT4- und erhöhter TSH-Konzentration liegt eine manifeste Hypothyreose vor.

Screening auf Zöliakie empfohlen

Vor allem bei jüngeren Kindern mit Typ-1-Diabetes kommt es häufig zu einer Zöliakie – die wie Schilddrüsenerkrankungen bei den Betroffenen oft asymptomatisch ist. Deshalb empfiehlt sich ein regelmäßiges Screening, schreibt Elke Fröhlich-Reiterer von der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde Graz in der Monatsschrift Kinderheilkunde. Bei Erstmanifestation der Diabetes solle auf IgA, Tissue-Transglutaminase (tTG)-IgA sowie Endomysiumantikörper (EmA) getestet werden. Bei bestätigtem IgA-Mangel folgen IgG-spezifische Tests (tTG-IgG und/oder Endomysium IgG Antikörper). Das Screening solle in Abständen von zwei bis fünf Jahren wiederholt werden. Geringere Abstände empfiehlt Fröhlich-Reiterer bei Kindern mit klinischen Symptomen oder Verwandten ersten Grades mit Zöliakie.

 

Quellen

Monatsschrift Kinderheilkunde

Ärztezeitung

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