Zecken schon wieder aktiv

So warm wie nie: Über den ungewöhnlichen Winter freuen sich auch die Zecken. Liegen die Temperaturen mehrere Tage am Stück über sieben Grad Celsius, werden die Spinnentiere wieder aktiv. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Hohenheim stellen zudem fest: Die Aktivitätsphasen der Zecken verschieben sich zunehmend.

 

Wanderer im Frühlingswald
Hellfarmer | Adobe Stock

Frühjahr, Sommer, Herbst und Winter

Nach Angaben der Forscher um die Professorin Ute Mackenstedt zeigt eine groß angelegte Untersuchung aus dem Jahr 2019: Zwar waren die verschiedenen Zeckenarten insgesamt genauso aktiv wie 2018 – offenbar jedoch zu anderen Zeiten. Bisher registrierten die Wissenschaftler zwei große Zecken-Phasen: die erste im April, die zweite schwächere im September. Die aktuellen Daten zeigen nun, dass sich diese Aktivitäten zunehmend verändern können. An einigen Standorten fällt die zweite Aktivitätsphase vollständig aus, an anderen sind die Zecken dafür auch im Hochsommer aktiv. Und in milden Wintern treiben Zecken sogar das ganze Jahr über ihr Unwesen.

Impfung schützt vor Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)

FSME-Erreger werden durch europäische Zeckenarten wie den gemeinen Holzbock übertragen. Der Erreger tritt fast ausschließlich in so genannten Naturherden auf. Diese kleinen Areale, die meist die ungefähre Größe eines Fußballfeldes haben, liegen häufig an Waldrändern. Sticht eine Zecke hier zu, liegt die Wahrscheinlichkeit, sich mit FSME zu infizieren, bei etwa 1:50 bis 1:100. Bei Erkrankten treten nach ungefähr zehn Tagen grippeähnliche Symptome auf. Bei schätzungsweise einem Drittel der Patienten steigt das Fieber nach einer vorübergehenden Besserung erneut an. Laboruntersuchungen von Blut und Nervenwasser auf typische Antikörper ermöglichen eine sichere Diagnose. Mit FSME muss man sich jedoch gar nicht erst anstecken: Eine Impfung schützt.

 

Quelle:

Zeckenforschung Universität Hohenheim

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