Wichtig: Jodversorgung in der Schwangerschaft

Nimmt eine werdende Mutter zu wenig Jod zu sich, kann dies die Intelligenz des Kindes beeinträchtigen. Zu diesem Ergebnis kamen britische Forscher in einer Langzeitstudie. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt: Frauen sollten in der Schwangerschaft und während der Stillzeit 250 Mikrogramm Jod pro Tag zu sich nehmen.

Intelligenztest nach acht Jahren

Die britischen Wissenschaftler bestimmten bei etwa 1.000 Schwangeren im ersten Trimester die Jod- und Kreatininwerte. Als die Kinder aus diesen Schwangerschaften acht Jahre alt waren, ermittelten sie bei 56 Prozent von ihnen den IQ. Die Forscher testeten das Sprachverständnis, logisches Denken, Gedächtnisleistungen und prüften, wie schnell der Nachwuchs Informationen verarbeiten konnte. Ergebnis: Die Kinder von Müttern mit Jodmangel wiesen im Schnitt einen IQ von 105,1 auf. Bei ihren Altersgenossen lag der IQ bei 108,5.

Verbale Kompetenz verringert

Die betroffenen Kinder schnitten vor allem bei der verbalen Kompetenz schlechter ab. Sie konnten nicht so gut lesen wie ihre Altersgenossen, und auch das Leseverständnis blieb hinter dem der anderen Kinder zurück. Insgesamt, so die Forscher, stieg die Wahrscheinlichkeit für einen geringeren IQ durch mangelhafte Jodversorgung um das 1,5fache an.

Stoffwechsel kontrollieren lassen

Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) leiden auch in Deutschland Schwangere und stillende Mütter immer noch an Jodmangel. Mit der Nahrung nehmen sie täglich nur etwa 100 Mikrogramm Jod auf. Darum sollten sie in der Schwangerschaft und Stillzeit ihre Jodversorgung regelmäßig prüfen lassen. Die fehlende Menge können sie mit Jodtabletten ausgleichen.

Quelle:

Ärztezeitung, Ausgabe vom 12. März 2014

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