West-Nil-Virus in Europa immer häufiger

Anders als der Name vermuten lässt, kommt das West-Nil-Virus auch in Nordamerika und Südeuropa vor. Dieses Jahr verzeichnen Experten deutlich mehr Fälle als in den Vorjahren – und schon beinahe 50 Todesfälle, vor allem in Serbien, Griechenland und Italien.

Viele Stechmücke sind vor allem in der Dämmerung aktiv.
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Erstmals infizierter Vogel in Deutschland gefunden

Das wichtigste Reservoir des Virus sind verschiedene Vogelarten, darunter auch Zugvögel, die den Erreger über weite Strecken transportieren können. Erstmals ist Mitte August auch in Deutschland ein infizierter Vogel gefunden worden: Bei einem toten Bartkauz in Halle (Saale) wurde der Erreger nachgewiesen. Vor allem Mücken, die sowohl Vögel als auch Menschen stechen, übertragen das Virus. Ungefähr 80 Prozent der Infizierten bemerken allerdings nichts vom West-Nil-Fieber. Die Übrigen entwickeln drei bis 14 Tage nach der Infektion Symptome wie Fieber, Muskelschmerzen, Übelkeit und geschwollene Lymphknoten. Nach etwa einer Woche heilt die Krankheit in den meisten Fällen aus. Bei etwa einer von 150 infizierten Personen allerdings kommt es zu einer Gehirn- oder Hirnhautentzündung, die zum Tod führen kann.

Im Urlaub vor Mückenstichen schützen

Gegen das West-Nil-Fieber gibt es zurzeit weder eine Impfung noch eine zielgerichtete Therapie, Ärzte können aber die Symptome lindern. Wer aus dem Urlaub in einem der betroffenen Länder zurückkehrt und grippeähnliche Symptome entwickelt, sollte daher einen Arzt aufsuchen und auch die Reise erwähnen. Ein sogenannter Virusgenomnachweis sowie spezielle Antikörpertests können einen Verdacht auf das West-Nil-Virus im Labor bestätigen. Damit es gar nicht erst zur Infektion kommt, hilft im Urlaub vor allem ein sorgfältiger Mückenschutz: lange Hosen und Ärmel, Mückenschutzmittel und Moskitonetze.

 

Quellen:

Ärzteblatt

Weltgesundheitsorganisation (WHO)

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