Urologische Gefahren in Sport und Freizeit

Sport, Körperschmuck, Wellnessbäder – diese Dinge bergen in der Wahrnehmung der meisten Menschen keine gesundheitlichen Risiken für Blase, Nieren oder Fruchtbarkeit. Die Experten der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) sehen das anders. Sie plädieren dafür, dass Patienten besser über mögliche urologische Gefahren in Sport und Freizeit informiert werden. So kann etwa zu intensiv betriebene Intimhygiene zu Harnwegsinfektionen führen.

Junger Mann hält sich Jogginghose vom Unterleib weg.

Mit Blut- und Urintests urologische Schäden durch Freizeitdoping erkennen

Viel Bewegung und Sport gehören fraglos zu einem gesunden Lebensstil. Allerdings greifen auch Amateure immer häufiger zu Dopingmitteln. Vor allem bei kraftbetonten Sportarten erhoffen sich ehrgeizige Freizeitsportler von Anabolika und Steroiden mehr Leistungsvermögen. Diese verbotenen Substanzen führen jedoch zu Erektionsstörungen bis hin zur Impotenz, verursachen Unfruchtbarkeit, schädigen die Nieren und lassen Männern Brüste wachsen. Blutuntersuchungen wie ein Drogenscreening können anzeigen, wie hoch die Konzentration der Giftstoffe im Blut liegt; eine Kombination aus Blut- und Urintests zeigt, welche Schäden die Niere davongetragen hat.

Harnwegsinfektionen durch zu viel Hygiene

Nach dem Sport oder nach schweißtreibender Arbeit zu duschen, gehört für die meisten Menschen zum Programm. Übertreiben sollte man die Körperhygiene jedoch nicht: Zu viel Seife  und die Verwendung von Intimsprays zerstören den Schutzmantel der Haut und reizen die Schleimhäute im Genital- und Analbereich. Bakterien haben dann leichtes Spiel und lösen beispielsweise Harnwegsinfektionen aus. Die Experten warnen zudem vor der sogenannten Schaumbad-Zystitis, einer Blasenentzündung als Folge ausgedehnter Wellness-Bäder. Ganz ähnlich verhält es sich mit der Intimrasur. Sie führt häufig zu winzigen Verletzungen der Haut, durch die Viren und Bakterien in den Körper eindringen. In der Folge kommt es zum Beispiel sehr viel leichter zu Infektionen mit Herpes-Viren oder Humanen Papillomaviren (HPV). Von Intimpiercings raten Urologen aufgrund der hohen Infektionsrisiken ganz ab.

 

Quelle:

Urologenportal

 

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