Thombose ohne Auslöser birgt hohes Rückfall-Risiko

Lässt sich für einen erstmals aufgetretenen Venenverschluss durch ein Blutgerinnsel keine klare Ursache finden, müssen Betroffene mit einem erhöhten Risiko rechnen, erneut eine Thrombose zu bekommen. Geschlecht und Ort der Thrombose beeinflussen das Risiko.

Thrombosen als chronische Erkrankung

Verschließt ein Blutgerinnsel die Venen, müssen Patienten nach Auflösung oder Beseitigung des Gerinnsels blutverdünnende Mittel einnehmen. Grundsätzlich können diese Medikamente nach drei bis sechs Monaten wieder abgesetzt werden. Allerdings kann dies bei bestimmten Patienten dazu führen, dass sich Gefäße erneut verschließen. Besonders betroffen sind Studien zufolge Menschen, für deren erste Thrombose sich keine klare Ursache finden lässt. Jeder Zehnte entwickelt bereits im ersten Jahr nach dem Absetzen der Medikamente erneut eine Thrombose. Innerhalb von zehn Jahren steigt der Anteil der Betroffenen auf 36 Prozent. Forscher beschreiben diese Form der Thrombose sogar als chronische Erkrankung.  

Lokalisation beeinflusst Risiko

Nach Studienlage beeinflussen offenbar sowohl das Geschlecht der Patienten als auch der Ort der Thrombose (Lokalisation), wie wahrscheinlich eine erneute Erkrankung ist. Männer erwiesen sich in als stärker gefährdet: Ihr Risiko für einen erneuten Gefäßverschluss im Laufe von zwölf Monaten liegt bei knapp zwölf Prozent. Bei Frauen sind es knapp neun Prozent. Hinsichtlich der Lokalisation bringen tiefe Venenthrombosen an den äußeren Extremitäten, etwa den Unterschenkeln, das geringste Rückfallrisiko mit sich: Im ersten Jahr liegt es bei knapp zwei Prozent. Tritt die Thrombose näher an der Körpermitte auf – etwa im Beckenbereich –, steigt die Gefahr für einen Rückfall im ersten Jahr auf über zehn Prozent.

 

Quelle:

Ärztezeitung online

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