STIKO-Empfehlung zur Gürtelrose kommt an

Die Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert-Koch-Ins­titut (RKI) empfiehlt seit Oktober 2018 eine Impfung gegen Gürtelrose auch für Menschen ab 60 Jahren. Wenn mit dem Alter das Immunsystem schwächer wird, steigt die Gefahr, dass sich aus einer lange zurückliegenden Windpockenerkrankung eine Gürtelrose entwickelt. Statistische Daten legen nahe: Ärzte und Patienten nehmen die Impfempfehlung offenbar an.

Mehr Impfungen bei Älteren

Im Mai 2019 wurde die Gürtelrosenimpfung Leistung der gesetzli­chen Kran­ken­versicherung (GKV). Im Juni zählte der medizinische Statistikdienstleister IQVia einen Zuwachs von 150 Prozent der Impfdosen im Vergleich zum Mai 2018. Zudem ließen sich im ersten Halbjahr 2019 deutlich mehr ältere Menschen gegen Gürtelrose impfen. Mit Erfolg: Laut RKI ist die jährli­che Anzahl von Erkrankungen deutlich gesunken. Vor 2004 erkrankten in Deutschland durchschnitt­lich 750.000 Menschen an Gürtelrose. Im vergangenen Jahr lag die Zahl der gemel­deten Fälle bei 20.448.

Bluttest bei Risikopatienten

Der Impfstoff gegen Gürtelrose kann jedoch in bestimmten Fällen mehr schaden als nutzen. Darum empfehlen Experten für Patienten mit besonderen Risiken eine je individuelle Abwägung. Dazu gehören etwa Patienten, deren Immunsystem mit Medikamenten unterdrückt werden muss oder Menschen, denen es generell gesundheitlich sehr schlecht geht. Da eine Gürtelrose nur ausbrechen kann, wenn jemals eine Infektion mit Varizellen stattgefunden hat, kann ein Bluttest helfen: Fällt das Ergebnis negativ aus, besteht keine Notwendigkeit für eine Impfung.

 

Quelle:

Ärzteblatt

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