STI: Höchststand bei Syphilis-Diagnosen

Fast 8.000 Menschen haben sich 2019 mit der Geschlechtskrankheit Syphilis infiziert – so viele wie noch nie, seit die Zahlen registriert werden. Das geht aus aktuellen Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) hervor. So wurden dem Robert Koch Institut 7889 Fälle der Geschlechtskrankheit gemeldet - 7 Prozent mehr als im Vorjahr. Unbehandelt kann die sexuell übertragbare Infektion Organe und Gehirn befallen.

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Syphilis erkennen

Syphilis gehört zur Gruppe der sexuell übertragbaren Krankheiten (STI). Das Problem: Die Symptome sind sehr unterschiedlich. Oft erkennen Menschen, die sich angesteckt haben, die Krankheit nicht sofort. Etwa drei Wochen nach der Ansteckung äußert sich die bakterielle Infektion etwa in Form eines kleinen roten Knötchens in der Region, die beim sexuellen Kontakt betroffen war und die Lymphknoten schwellen an. Acht Wochen nach der Infektion fühlen sich manche Patient*innen grippig, haben Muskel- und Gelenkschmerzen oder entwickeln Ausschläge mit Flecken oder Knubbeln.

Labortests schaffen Klarheit

Zur Diagnose nutzen Mediziner*innen Bluttests. Sie überprüfen, ob der Körper bereits Antikörper gegen den Krankheitserreger gebildet hat. Sollte das Ergebnis Antikörper anzeigen, folgen weitere Tests, um zu klären, ob die Infektion akut ist oder womöglich länger zurückliegt und ausgeheilt ist. Tests auf unspezifische Antikörper oder IgM-Antikörper helfen dabei, die Krankheitsaktivität einzuschätzen. Ob das zentrale Nervensystem bereits befallen ist, zeigt die Untersuchung von Nervenwasser (Liquor).

Langzeitfolgen mit früher Diagnose vermeiden

Bleibt die Infektion unerkannt, verteilen sich die Bakterien im ganzen Körper und verbleiben in Milz und Lymphknoten. Wird dann nicht behandelt, können sich Langzeitfolgen noch bis 40 Jahre nach der Infektion entwickeln. Dazu gehören Gewebeaufweichungen in den Organen, in der Hauptschlagader, im Rückenmark oder im Gehirn. Soweit muss es nicht kommen: Mit Antibiotika lässt sich Syphilis gut behandeln. Wer befürchtet, sich anzustecken, muss sich übrigens nicht schämen – STI können alle Menschen treffen. Wichtig daher: Bei Verdacht zum Arzt oder zur Ärztin.