Sport mit Diabetes: sicherer mit modernen Messgeräten

Viele Menschen mit Typ-1-Diabetes scheuen Sport wegen möglicher Risiken einer Stoffwechselentgleisung. Das muss nicht sein. Moderne Messsysteme und wissenschaftlich geprüfte Grenzwerte helfen dabei, Über- und Unterzuckerungen zu vermeiden und sorgenfrei Sport zu machen.

Herausforderung für den Insulinstoffwechsel

Die Therapie bei Typ-1-Diabetes zielt darauf ab, den Blutzucker im Zielbereich zu halten und dabei mit möglichst genau dosierter Zufuhr von Insulin oder Kohlenhydraten Hypo- und Hyperglykämien zu vermeiden. Unter normalen Bedingungen klappt das meist ganz gut. Bei starker körperlicher Anstrengung werden die Anforderungen aber komplexer. Kontinuierliche Glukosemesssysteme (CGM) unterstützen Menschen mit Typ-1-Diabetes dabei, die Insulinzufuhr an die körperliche Belastung anzupassen und den Blutzucker stabil zu halten.

Den Trend im Auge behalten

CGM-Systeme messen die Glukose im Hautgewebe. Die Werte hinken daher den Blutzuckerwerten deutlich hinterher. Bei einem Menschen in Ruhemodus beträgt der Zeitverzug nach Studiendaten etwa fünf Minuten. Bei schnellen Glukose-Veränderungen kann es aber Verzögerungen von 12 bis 24 Minuten geben. Fachleute raten in einem Leitfaden dazu, die Trendpfeile bei den CGM-Messwerten besonders zu beachten. Konkret sollten Sporttreibende darauf achten, ob sich die Glukosewerte schwach oder stark nach oben, nach unten oder seitwärts entwickeln.

Zielwerte anpassen

Um Hypoglykämien beim Sport zu vermeiden, sollten Menschen mit Diabetes zudem den Glukose-Zielbereich („time in range“, TIR) deutlich nach oben verschieben: Vor, während und nach dem Sport raten Fachleute zu einem Zielbereich von 126 bis 180 mg/dl. Wer sich schwer damit tut, eine Unterzuckerung wahrzunehmen, sollte die Werte sogar etwas höher einstellen. Genauere Werte und Handlungsempfehlungen finden Betroffene in Leitfäden sowie auf Fachportalen.

 

Quelle:

Ärztezeitung

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