Schilddrüsenfunktion: Biotin kann TSH-Messwerte beeinflussen

Ob die Schilddrüse gesund ist, zeigen verschiedene Laborwerte. Dazu gehört auch der TSH-Wert. TSHI steht für Thyreoidea-stimulierendes Hormon. Der Botenstoff reguliert die Tätigkeit der Schilddrüse. Manche Nahrungsergänzungsmittel wie etwa Biotin beeinflussen den Wert jedoch ebenfalls. Darauf weist das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hin.

Franz Pflügl | Adobe Stock

Medikament und Nahrungsergänzungsmittel

Biotin, auch als Vitamin B7 oder Vitamin H bezeichnet, setzen Mediziner*innen als Arzneimittel ein, um Mangelzustände auszugleichen. Zudem wird es genutzt, um Menschen, die auf künstliche Ernährung angewiesen sind, ausreichend mit dem Vitamin zu versorgen. Auch Menschen mit einem angeborenen Defekt im Biotinstoffwechsel (u. a. Holocarboxylase-Synthetase- und Biotinidasemangel) müssen ihr Leben lang zusätzlich hochdosiertes Biotin zu sich nehmen. Zudem sind auf dem deutschen Markt zahlreiche biotinhaltige Nahrungsergänzungsmittel erhältlich. Sie sollen den Stoffwechsel fördern und Nägel, Haare und Haut stärken.

Teststrategie anpassen, Laborergebnisse richtig auswerten

Die Einnahme von Biotin ist in vielen Fällen wichtig für die Gesundheit. Sie kann jedoch auch Auswirkungen auf Laboruntersuchungen haben und die Werte verfälschen. Darum raten die Expert*innen des BfArM dazu, Patient*innen vor bestimmten Labortests zu fragen, ob sie biotinhaltige Medikamente oder Nahrungsergänzungsmittel einnehmen. Dieser Rat gilt auch, wenn Ärzt*innen eine Diskrepanz zwischen den Laborwerten und den klinischen Symptomen beobachten. Medizner*innen können dann auf andere Testverfahren ausweichen bzw. die Testergebnisse korrekt interpretieren. Im Zusammenspiel von Symptomen und Testergebnissen zeigt sich dann zuverlässig, ob etwa tatsächlich eine Schilddrüsenfehlfunktion vorliegt.

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