Nationale Strategie: Herz-Kreislauf-Erkrankungen bekämpfen

Trotz enormer Fortschritte in Diagnostik und Therapie sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen für 40 Prozent aller Todesfälle in Deutschland verantwortlich. Nach Einschätzung von Expert*innen führen kardiovaskuläre Erkrankungen nicht nur am häufigsten zum Tod und zu Krankenhausaufenthalten. Sie sind auch unterdiagnostiziert und unterbehandelt. Eine Nationale Herz-Kreislauf-Strategie soll Abhilfe schaffen – unter anderem durch verbesserte Prävention und Früherkennung.

Herz-Kreislauf-Check ab 50 Jahren

Der Blick ins Jahr 2050 zeigt, was der demografische Wandel für die Entwicklung kardiovaskulärer Erkrankungen bedeutet: Fachleute befürchten, dass die Zahl der Schlaganfälle um 62 Prozent und der Zahl der Herzinfarkte um 75 Prozent zunimmt. Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie befürwortet daher einen umfassenden Herz-Kreislauf-Check für alle Versicherten ab einem Alter von 50 Jahren.

Risikoscreening auf ererbte Fettstoffwechselstörung

Zu den Risiken für Schäden an Herz und Gefäßen gehört die familiäre Hypercholesterinämie. Die Fettstoffwechselstörung führt zur Entgleisung des Cholesterin-Haushalts. Dauerhaft zu hohe Werte des LDL-Cholesterins steigern die Gefahr für Schäden an den Gefäßen deutlich. Die erblich bedingte Erkrankung wird nach Einschätzung von Expert*innen immer noch viel zu häufig nicht erkannt. Der Fettstoffwechsel lässt sich mit Bluttests gut untersuchen; molekulargenetische Tests klären, ob genetische Veränderungen vorliegen.

Quelle:

„Unterdiagnostiziert und unterbehandelt“ – wie eine nationale Strategie Herz-Kreislauf-Erkrankungen bekämpfen will - Medscape - 21. Apr 2022

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