Mehr Infektionen mit West-Nil-Virus
Insgesamt liegt die Zahl der Infizierten mit dem West-Nil-Virus noch sehr niedrig: 2020 registrierten Expert*innen des Robert Koch-Instituts (RKI) insgesamt 20 Fälle. Die Expert*innen gehen jedoch von einer deutlich höheren Dunkelziffer aus. Der Grund: Beschwerden wie Fieber und Muskelschmerzen treten auch bei Erkältungen und bakteriellen Infektionen auf, sodass Ärzt*innen gar keine Labortests zur Diagnose durchführen lassen. Statistisch gesehen verläuft eine Infektion mit dem West-Nil-Virus bei acht von zehn Patient*innen unkompliziert.
Labortests bei schweren Verläufen
In sehr seltenen Fällen entwickelt sich jedoch aus der Infektion eine Entzündung des Gehirns und der Hirn- und Rückenmarkshäute (Meningoenzephalitis). Symptome wie Lähmungen, Bewegungsstörungen und epileptische Anfälle können auf diesen Verlauf hinweisen. Bei Verdacht auf West-Nil-Fieber sollten nach Empfehlungen des RKI spezialisierte Labore entsprechende Labordiagnostik durchführen. PCR-Tests spüren Virenerbgut im Blut oder in der Rückenmarksflüssigkeit (Liquor) auf; für den Nachweis von Antikörpern eignet sich neben Liquor auch Blutserum.