Männergesundheit: harte Schale, weicher Kern

Osteoporose - eine reine Frauenkrankheit? Weit gefehlt. Bereits jeder fünfte Osteoporose-Patient ist männlich. Davon geht der Deutsche Orthopädenverband aus. Schuld an den porösen Knochen ist vor allem Testosteronmangel.

Testosteron spielt nicht nur für ein erfülltes männliches Sexualleben eine wichtige Rolle. Es fördert auch den Muskel- und Knochenaufbau und festigt die Knochensubstanz. Zwar baut Testosteron sich bei Männern mit zunehmenden Alter  nur langsam ab. Dafür kann ein akuter Mangel schon in sehr kurzer Zeit dazu beitragen, dass sich die Knochendichte deutlich verringert. Fast die Hälfte aller Osteoporose-Fälle bei Männern gehen auf solche hormonellen Störungen zurück.
 

Kontrolle bei Medikamenten

Neben dem Alter können auch Medikamente eine Osteoporose begünstigen. Denn manche Wirkstoffe, die gegen andere Krankheitsbilder helfen, schädigen in hoher Dosis oder über längere Zeiträume eingenommen die Knochen. Dazu gehören Antibiotika, blutverdünnende Medikamente, Cortison oder bestimmte Antidepressiva. Betroffene sollten sich mit ihrem Arzt beraten, wie sie mit Blut- und Urintests ihr Osteoporose-Risiko überwachen können oder ob eine Knochendichtemessung sinnvoll ist.

 

Weniger rauchen

Ihren Knochen können Männer auch im Alltag einen Gefallen tun: weniger rauchen! So zeigt eine schwedische Studie aus dem Jahr 2012, dass die Knochendichte bereits bei jungen Männern ab 18 Jahren, die regelmäßig zur Zigarette griffen, deutlich abnahm.  Auch das Kuratorium Knochengesundheit e.V. sieht in Nikotin einen Risikofaktor für Osteoporose. Denn: Das Nervengift gilt als Calcium- und Vitaminräuber – und kann so den Aufbau und die Durchblutung des Knochens stören.

 

Mehr lesen

Patienten-Information des Dachverbandes Osteologie DVO

Zur schwedischen Studie

 

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