Männerbusen: Ursachenforschung mit Labortests

Entwickeln Männer Brüste, denken viele Betroffene zunächst womöglich an Gewichtszunahme oder Übergewicht. Hinter der Gynäkomastie kann jedoch auch eine Störung des Hormonhaushalts stecken. Bei der Abklärung der Ursache helfen Labortests.

Bluprobenröhrchen liegen auf Laboranforderungsbogen

Hormone aus dem Lot
Wächst die männliche Brust zu ungewöhnlichem Umfang an, ist womöglich das Gleichgewicht zwischen den Sexualhormonen (Östrogene und Androgene) aus den Fugen geraten. Die möglichen Gründe für diese hormonelle Entgleisung sind vielfältig. Neben Medikamenten und Drogen wie <link>Alkohol, Marihuana und Heroin bringen auch chronische Erkrankungen von <link>Leber, <link>Nieren und <link>Schilddrüse die männliche Brust zum Wachsen. So gehen Studien zufolge insgesamt 16 Prozent der vergrößerten Männerbrüste auf Lebererkrankungen wie eine Zirrhose und fortschreitende Nierenschwäche zurück. Bei zwei Prozent der Betroffenen entdecken Ärzte im Labor eine Schilddrüsenüberfunktion. Zur genauen Diagnose gehören daher nicht nur Labortuntersuchungen der Sexualhormonwerte, sondern auch die Analyse von Leber-, Nieren- und Schilddrüsenwerten im Blut.

 

Tumorerkrankungen als Ursache

Auch <link>Tumore, die Hormone produzieren, können zur Brustvergrößerung beim Mann führen. Bei erwachsenen Betroffenen sollte Ärzte zunächst untersuchen, ob ein Hodentumor vorliegt. Allerdings kommt es auch bei Lungenkrebs und Tumoren an der Nierennebenrinde mitunter zu Brustwachstum. Leiden Männer unter einer einseitig vergrößerten Brustdrüse, kann dies auf Brustkrebs hindeuten. Um festzustellen, ob es sich tatsächlich um bösartige Zellen handelt, werden Gewebeproben entnommen und im Labor untersucht. Dabei können Labormediziner mittels molekulardiagnostischer Verfahren auch das Erbgut der Tumorzellen analysieren. Dies hilft dabei, die voraussichtlich wirksamsten Medikamente einsetzen zu können (<link>personalisierte Medizin).

 

Quelle:

<link https: www.awmf.org uploads tx_szleitlinien externer-link>S1-Leitlinie Gynäkomastie im Erwachsenenalter