Krebserkrankungen nehmen zu

Gesundheitsexperten des Robert Koch-Instituts rechnen damit, dass im kommenden Jahr etwa eine halbe Million Menschen in Deutschland neu an Krebs erkrankt. Die Ursache liegt vor allem darin, dass die Menschen hierzulande immer älter werden. Zudem weisen moderne Diagnoseverfahren schon frühzeitig auf Tumore hin.

Die Zahlen basieren auf den jüngsten Schätzungen der Krebsregister der Bundesländer. Tumore der Prostata, des Darms und der Brustdrüsen führen die Statistik an.

 

2010 erkrankten insgesamt 252.400 Männer und 224.900 Frauen an Krebs. Diese Zahlen markieren zwischen den Jahren 2000 und 2010 einen Anstieg um 14 Prozent bei Männern, bei Frauen um 21 Prozent. Bei Männern stellten Prostata- (65.830) und Lungenkrebs (35.040) die häufigsten Diagnosen dar. Frauen erkrankten vor allem an Brust- (70.340) und Darmkrebs (28.630). Für all diese Erkrankungen gilt: Je früher sie entdeckt werden, desto besser lassen sie sich heilen. Für Prostata- und Darmkrebs stehen etwa aussagekräftige Labortests für die Früherkennung zur Verfügung.

 

Prostatakrebs: PSA-Wert bestimmen

Ertastet der Arzt im Rahmen der gesetzlichen Krebsvorsorge bei Männern eine vergrößerte Prostata, kann er über eine Blutprobe ein spezielles Eiweiß, das prostataspezifische Antigen (PSA), bestimmen lassen. Weil Karzinomzellen bis zu zehnmal mehr PSA als normale Prostatazellen bilden, eignet sich der Wert als Tumormarker. Ein hoher PSA-Wert kann auf eine Krebserkrankung hinweisen. Neben dem Nachweis des Gesamt-PSA können Ärzte durch die Bestimmung des freien und komplexierten PSA die Diagnose noch genauer stellen.

 

Darmkrebs: Vorsorgeuntersuchung mit Labortests

Ab 55 Jahren können Männer und Frauen im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen der gesetzlichen Krankenversicherung alle zehn Jahre eine Darmspiegelung durchführen lassen. Viele Menschen scheuen aber vor dieser Untersuchung zurück. Für eine erste Diagnose bietet ein chemischer, immunologischer oder enzymatischer Stuhltests sowie ein Bluttest auf Darmkrebs-Biomarker eine aussagekräftige Alternative. Wenn sich aus diesen Tests jedoch ein Verdacht ergibt, sollten Betroffene nicht zögern, eine Darmspiegelung vornehmen zu lassen.

 

Quelle:

Robert Koch-Institut

Zentrum für Krebsregisterdaten

Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland e.V. (GEKID)

 

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