Kinderwunsch nach Fernreise: Zika-Infektion ausschließen

Zurück aus dem Fernurlaub soll es mit der Familienplanung losgehen? Je nach Reiseziel raten Fachleute dazu, im Vorfeld eine Infektion mit dem Zika-Virus abzuklären. Immerhin überträgt die Mutter eine Infektion während der Schwangerschaft mit einer Wahrscheinlichkeit von 20 bis 30 Prozent auf das Ungeborene. Dann kann es beim Ungeborenen zu Hirnschäden kommen.

Gefahr durch Mücken

Zika-Viren werden durch infizierte Mücken übertragen. Größere Ausbrüche verzeichnete die WHO zuletzt in Südamerika. Die Viren fühlen sich jedoch grundsätzlich in den tropischen und tropennahen Regionen aller Kontinente wohl. Das Risiko, sich abseits akuter Ausbrüche anzustecken, schätzen Expert*innen immerhin noch als „mittel“ ein. Besonders im ersten Schwangerschaftsdrittel kann eine Infektion dem Ungeborenen gefährlich werden. Steckt es sich an, sterben vier bis sieben Prozent der Föten; bei bis zu sechs Prozent entwickelt sich das Gehirn nicht richtig.

Klarheit für Paare dank Urin- und Bluttests

Eine akute Infektion können Mediziner*innen innerhalb einiger Tage bis Wochen nach dem Beginn von Symptomen wie Hautausschlag, Kopf-, Gelenk- und Muskelschmerzen, Bindehautentzündung und Fieber mittels Urin- und Bluttests nachweisen. Sie untersuchen entsprechende Proben im Labor auf Erbgut des Erregers. Wer keine Beschwerden entwickelt, aber eine Infektion ausschließen möchte, kann sich mittels Auswertung der Antikörper im Blutserum Klarheit verschaffen. Wichtig: Auch der Partner sollte sich testen lassen. Frauen tragen die Viren bis zu zwei Monate in sich, Männer sogar drei Monate.  

 

Quelle:

Medical Tribune, 08.04.2022