HPV-Abstrich für Frauen ab 35 Jahren

Dem Gebärmutterhalskrebs auf der Spur: Seit Beginn des Jahres steht jeder Frau ab 35 Jahren alle drei Jahre ein Abstrich auf Humane Papillomviren (HPV) zu. Er wird gemeinsam mit dem zytologischen Pap-Abstrich aus dem Muttermund entnommen. Durch die neue Regelung wollen die Mediziner Gebärmutterhalskrebs noch zuverlässiger erkennen, um ihn entsprechend schnell behandeln zu können.

Erhöhtes Krebsrisiko ab 35 Jahren

In 99 Prozent der Fälle von Gebärmutterhalskrebs finden Wissenschaftler HP-Viren. Somit ist es nur folgerichtig, dass der HPV-Test zur Regelleistung geworden ist. Frauen zwischen 20 und 34 Jahren weisen sehr häufig HP-Viren auf. Die damit verbundenen Veränderungen am Gewebe bilden sich aber in den meisten Fällen von ganz allein zurück. Ein regelmäßiger Test in dieser Altersgruppe würde zu einer Überdiagnostik und -therapie führen, so die Experten. Bei Frauen ab 35 Jahren liegt die Sache anders. Das Krebsrisiko steigt – deswegen der regelmäßige Test. Da Gebärmutterhalskrebs sich allerdings nur sehr langsam entwickelt, genügt es, den Abstrich alle drei Jahre abzunehmen. Frauen zwischen 20 und 34 Jahren erhalten den zytologischen Pap-Abstrich weiterhin jedes Jahr.

Erkrankungsrate weiter senken

Etwa 4.400 Frauen erkranken jährlich an Gebärmutterhalskrebs. Vor Einführung der jährlichen Vorsorgeuntersuchung 1971 waren es mehr als doppelt so viele. Von der neuen Regelung erhoffen sich die Forscher, die Erkrankungsrate weiter zu senken. Denn: Früh erkannt können die Zellveränderungen geheilt werden, bevor der Krebs entsteht. So erkranken von 1.000 Frauen, die keine Früherkennungsuntersuchung nutzen, etwa 30 an Gebärmutterhalskrebs. Bei Frauen, die sich untersuchen lassen, ist es weniger als eine. Damit möglichst viele Frauen dieses Angebot annehmen, sollen sie alle fünf Jahre von der Krankenkasse über ihren Anspruch auf Früherkennungsuntersuchungen informiert werden. Die Tastuntersuchung von Brust und Muttermund steht jeder Frau ab 20 Jahren weiterhin jedes Jahr zu.

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