HIV: Selbsttests schützen Risikogruppen

Trotz konsequenter Aufklärungskampagnen ist HIV weiterhin ein Tabuthema in Deutschland. Viele scheuen den Weg zum Arzt, um sich auf das Virus testen zu lassen. Das kann fatale Folgen haben – nicht nur für die Person selbst. So basiert etwa jede fünfte HIV-Neuinfektion auf einer zu späten oder fehlenden Diagnose des Sexualpartners. Selbsttests, die Risikopatienten zuhause machen, könnten diesem Teufelskreis ein Ende bereiten. Eine australische Studie belegt deren großen Nutzen.

Zuhause testen: bis zu viermal häufiger

So machten laut Studie homo- und bisexuelle Männer, die regelmäßig ungeschützten Sex mit wechselnden Partnern hatten und somit zur Hochrisikogruppe gehörten, den Selbsttest doppelt bis viermal so häufig wie eine Kontrollgruppe, die für einen Test zum Arzt gehen musste. Probanden, die noch nie einen HIV-Test gemacht hatten, nutzten das Angebot in den eigenen vier Wänden besonders oft. Fast alle (95 Prozent) gaben an, bei einem positiven Befund einen Arzt aufsuchen zu wollen.

 

Verdacht beim Arzt abklären lassen

Und das ist der springende Punkt. Denn wer den <link patienten vorsorgefinder ipf-faltblaetter sexuell-uebertragbare-krankheiten>HIV-Verdacht bei einem Arzt mittels Labortest abklären lässt, verringert nicht nur sein eigenes Sterberisiko, er kann auch dafür Sorge tragen, dass er niemanden infiziert. In Deutschland schätzt das Robert Koch Institut etwa, dass aktuell 12.600 Personen das HIV-Virus in sich tragen, ohne es zu wissen. Könnten die Hürden für einen Test für diese Gruppe verringert werden, könnte auch die seit Jahren konstante Zahl von jährlich circa 3.000 Neuinfektionen sinken.

 

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