Heuschnupfen und Asthma: Etagenwechsel vorbeugen

Die Nase juckt, die Augen tränen, das Atmen fällt schwer – laut Kinder- und Jugendärzten reagiert bereits jedes sechste Kind auf Baum-, Kräuter- oder Gräserpollen allergisch. Bei einem Drittel der kleinen Allergiker entwickelt sich aus dem Heuschnupfen später Asthma. Das Risiko für einen sogenannten Etagenwechsel steigt, wenn die Allergie nicht rechtzeitig erkannt und behandelt wird. Moderne Labortests ermöglichen es, Heuschnupfen frühzeitig zu entdecken und wirksame Medikamente auszuwählen, so das IPF zum Welt-Asthma-Tag am 3. Mai 2016.

Infografik zur steigenden Zahl der Asthma-Patienten um 10 Prozent von 2007 bis 2010.
Infografik © Infozentrum für Prävention und Früherkennung (IPF)

Heuschnupfen: Pollen täuschen Immunsystem

Heuschnupfen entsteht, wenn das Immunsystem des Körpers die harmlosen Eiweiße der Pollen als gefährliche Krankheitserreger missversteht. Um sie zu bekämpfen, produziert der Organismus Antikörper, die beim Kontakt mit dem Allergen aktiv werden. Dabei setzt er große Mengen des Botenstoffes Histamin frei. Dieses löst die allergischen Symptome aus. Die Antikörper ermöglichen jedoch auch eine präzise Diagnose. Mittels Blutprobe identifizieren Labormediziner, welche Stoffe die Allergie auslösen (IgE-Test). Eine spezifische Immuntherapie (Hyposensibilisierung) senkt das Risiko, dass aus dem Heuschnupfen später Asthma wird.

 

Molekulare Diagnostik zur Allergen-Fahndung

Moderne Laborverfahren wie die Molekulardiagnostik messen einzelne Bestandteile eines Allergens und identifizieren, welches Protein genau die allergische Reaktion auslöst. Der Vorteil: Mediziner können Primärsensibilisierungen von Kreuzreaktionen unterscheiden. Zum Beispiel Birkenpollen: Etwa 50 Prozent der Patienten, die auf Birkenpollen allergisch reagieren, vertragen auch bestimmte Lebensmittel wie Nüsse oder Äpfel nicht – die Allergene ähneln sich so sehr, dass der Organismus sie nicht unterscheiden kann. Der Allergologe erkennt jedoch aufgrund des Laborergebnisses, dass er gegen Birkenpollenallergie behandeln muss.

 

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IPF-Faltblatt Allergie

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