Hepatitis C trifft mehr Männer

Im Jahr 2013 stieg die Zahl der Hepatitis C-Infektionen (HCV) leicht an. Mit 5.156 gemeldeten Fällen registrierten die Experten des Robert Koch-Instituts (RKI) 150 Krankheitsfälle mehr als 2012. Vor allem Männer steckten sich mit der Leberentzündung an.

Spitze zwischen 30 und 40 Jahren

Die Meldestatistik zeigt, dass Männer im vergangenen Jahr fast doppelt so oft die Erstdiagnose Hepatitis C entgegennehmen mussten wie Frauen. Besonders häufig infizierten sich Männer zwischen 30 und 39 Jahren: Auf 100.000 Einwohner gesehen traf es fast jeden 22. Mann. Bei Frauen in derselben Altersklasse waren nicht einmal sieben von 100.000 betroffen. Die Wissenschaftler des RKI gehen davon aus, dass die absoluten Infektionszahlen insgesamt deutlich höher liegen. Hintergrund: Gerade Hochrisikogruppen wie Abhängige, die Drogen intravenös spritzen, und Zuwanderer aus Ländern mit hohen HCV-Zahlen werden in den bisher bestehenden Gesundheitsbefragungen zu wenig berücksichtigt.

 

Konsequenter informieren, besser schützen

Für etwa ein Viertel der registrierten Krankheitsfälle konnten die Mediziner auch angeben, wie sich die Betroffenen angesteckt hatten. Dabei stellte sich heraus, dass Männer, die Sex mit Männern haben, die zweitgrößte Gruppe der Erkrankten ausmachte. Eine begleitende Online-Befragung von männerliebenden Männern ergab: Nur etwa jeder sechste (16,6 Prozent) derjenigen, die schon einmal eine HCV-Diagnose erhalten hatten, kannten ihren aktuellen Infektionsstatus. Die Experten des RKI fordern daher mehr Aufklärung zu Ansteckungswegen und Prävention. So sollten Männer, die Sex mit Männern haben, immer Kondome benutzen.

 

Quelle:

Robert Koch-Institut, Epidemiologisches Bulletin 31/2014

 

Mehr lesen:

IPF-Faltblatt „Leberentzündungen“

IPF „Im Fokus: Hepatitis – die heimliche Epidemie“

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung

 

 

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