Kühle Temperaturen aktivieren Insulin-Stoffwechsel
Diabetes in der Schwangerschaft entsteht in der Regel dadurch, dass der Körper durch die Hormonumstellung vermehrt Glukose freisetzt und mehr Insulin produziert. Das Hormon fördert die Aufnahme der Glukose aus der Blutbahn in die Zellen. Durch das Überangebot reagieren die Zellen jedoch immer unempfindlicher, die Glukose reichert sich im Blut an. Kühle Umgebungstemperaturen fördern offenbar den Stoffwechsel und die Insulinsensitivität. Wissenschaftler stellten in einer kleinen Studie fest, dass Körperzellen das Hormon allein durch die Absenkung der Raumtemperatur von 24 Grad Celsuis auf 19 Grad Celsius deutlich besser aufnehmen können.
Diabetesrisiko steigt pro zehn Grad Celsius
Kanadische Forscher entdeckten zudem einen direkten Zusammenhang zwischen höheren Außentemperaturen und dem Vorkommen von Gestationsdiabetes. Die Wissenschaftler
analysierten die Daten von knapp 400.000 werdenden Müttern. War es vor der Untersuchung etwa einen Monat lang sehr kalt (um minus zehn Grad Celsius), erkrankten nur knapp fünf Prozent der Untersuchten an Schwangerschaftsdiabetes. Lagen die Temperaturen dagegen vor der Untersuchung vier Wochen lang durchschnittlich bei 24 Grad Celsius, stellten sie bei fast acht Prozent der Frauen die Diagnose Schwangerschaftsdiabetes. Rechneten die Forscher das Alter und die Anzahl der Schwangerschaften pro Frau mit in die Ergebnisse ein, zeigte sich: Pro Temperatursprung von zehn Grad Celsius stieg die Wahrscheinlichkeit für Gestationsdiabetes um sechs Prozent.
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