Frauengesundheit: Hormonstörung begünstigt Diabetes

Frauen mit Bärten und Diabetes – so bringen Stoffwechselexperten das Problem auf den Punkt. Produziert ihr Körper zu viel männliche Sexualhormone produziert (polyzystisches Ovarsyndrom, PCOS), tragen Frauen ein deutlich höheres Risiko für eine Diabetes-Erkrankung. PCOS gehört zu den häufigsten endokrinologischen Störungen bei Frauen. Experten raten bei einer entsprechenden Diagnose zu wiederholten Laboruntersuchungen auf Diabetes.

Sexualhormonhaushalt aus der Balance

PCOS betrifft bis zu 15 Prozent der Frauen im gebärfähigen Alter. Die Hormonstörung macht sich meist im Alter zwischen 20 und 30 Jahren bemerkbar. Zu den typischen Symptomen gehören Zyklusstörungen. Betroffene entwickeln aufgrund des Zuviels an männlichen Sexualhormonen zudem häufig Bartwuchs, übermäßige Körperbehaarung und ihnen fallen die Haare am Kopf aus. Ausgelöst wird die Hormonstörung durch eine Insulinresistenz. Diese führt neben der Vermännlichung des Erscheinungsbildes häufig auch zu Übergewicht. Dadurch steigt die Gefahr, an Typ-2-Diabetes zu erkranken, ebenfalls. Es liegt bis zu neunmal höher. Zudem entwickeln Betroffene viermal häufiger eine nichtalkoholische Fettleber.

Patientinnen aufklären und Langzeitfolgen im Auge behalten

Mediziner raten behandelnden Ärzten dazu, nicht nur die Beschwerden zu behandeln. Ebenso wichtig ist es, frühzeitig und konsequent mögliche Langzeitfolgen der Hormonstörung im Auge zu behalten. Darum sollten Ärzte bereits bei der Erstdiagnose auf das erhöhte Diabetes-Risiko achten und entsprechende Tests durchführen, um Diabetes frühzeitig zu erkennen. So sollten sie direkt nach der Diagnose Nüchtern-Blutzucker und/oder HbA1c-Wert (Langzeitblutzckerwert) messen oder einen oralen Glukosetoleranztest (oGTT) durchführen. Die Untersuchungen sollten anschließend alle zwei bis drei Jahre wiederholt werden. 

Quelle:

Polyzystisches Ovarsyndrom – weit verbreitete Hormonstörung mit unterschätztem Diabetes-Risiko - Medscape - 25. Jun 2019.