Darmkrebs-Vorsorge: Was tun nach positivem Stuhltest?

Seit dem 01.04.2017 gehört der immunologische fäkale Okkultbluttests (iFOBT) zu den regulären Vorsorgeleistungen der Gesetzlichen Krankenkassen. Der Test spürt verborgenes (okkultes) Blut im Stuhl auf. Dieses kann auf Darmkrebs hinweisen. Experten raten, bei positivem Testergebnis zu einer Darmspiegelung. Länger als neun Monate sollten Betroffene diese Untersuchung nicht vor sich her schieben.

Markus Schmidt Fotografie

Verzögerung nicht in jedem Fall riskant

Fällt der Stuhltest positiv aus, kann es noch eine Weile dauern, bis die Darmspiegelung (Koloskopie) erfolgen kann. Neben Wartezeiten auf Ergebnisse und Gesprächen zwischen Arzt und Patient können auch Terminengpässe die Zeit bis zur Untersuchung verzögern. Eine gewisse Wartezeit sehen Experten als unproblematisch an. Medizinexperten aus den USA analysierten die Daten von 70.124 Patienten im Alter zwischen 50 und 70 Jahren und stellten fest: Patienten, die zwei bis neun Monate nach einem positiven iFOBT zur Darmspiegelung kamen, im Vergleich zu denjenigen, die sich innerhalb von acht bis 30 Tagen einer Darmspiegelung unterzogen, kein erhöhtes Risiko für Darmkrebs.

Nach neun Monaten mehr Patienten mit Darmkrebs

Dauert es jedoch länger als neun Monate, bis der Krebsverdacht per Darmspiegelung abgeklärt wird, steigt das Risiko, tatsächlich bösartige Tumore im Darm zu finden. Im Zeitraum von zehn bis zwölf Monaten nach einem positiven iFOBT, stieg die Gefahr, zu erkranken, von Faktor 1,48 auf Faktor 1,97 an. Dauerte es länger als ein Jahr, bis die Darmspiegelung durchgeführt wurde, wurde ein Darmkrebs nicht nur häufiger, sondern auch in fortgeschrittenem Stadium (Stadium III bis IV) festgestellt. Der Risikoquotient für diese Patienten stieg von von 2,25 auf 3,22.

 

Quelle:

Medical Tribune vom08.09.2017

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