Darmkrebs: Risikopatienten nutzen frühe Vorsorge zu selten

Menschen, deren direkte Verwandte an Darmkrebs erkrankt sind, haben selbst ein erhöhtes Darmkrebsrisiko. Experten raten diesen Risikopatienten dazu, bereits in einem Alter von 40 Jahren mit der Darmkrebsvorsorge zu beginnen. Allerdings nimmt nur etwa jeder Zweite von ihnen an einem solchen Screening teil, wie das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) berichtet.

Markus Schmidt Fotografie

Früher in die Darmkrebsvorsorge einsteigen

Für eine Studie hatten Wissenschaftler des DKFZ 160.000 Menschen aus Stuttgart, München und Dresden im Alter zwischen 40 und 54 Jahren angeschrieben. 28.711 (18 Prozent) von ihnen beteiligten sich an der Befragung und nahmen an der Darmkrebs-Vorsorge teil. Neun Prozent der Befragten gaben an, dass einer ihrer direkten Verwandten (Eltern oder Kinder) an Darmkrebs erkrankt war. Diesen Teilnehmern war die Bedeutung eines früheren Starts der Vorsorge offenbar bekannt: Über die Hälfte (55 Prozent) von ihnen hatte bereits eine Darmspiegelung machen lassen. Mehr Sorgen macht den Medizinern jedoch, dass die andere Hälfte der Menschen mit erhöhtem familiären Darmkrebs-Risiko die Chance einer frühen Vorsorge nicht nutzt.

Besondere Vorsorge für erblich bedingten Darmkrebs

Schon bei einem Angehörigen mit Darmkrebs oder Krebsvorstufen (Adenomen) verdoppelt sich das Risiko aller direkten Verwandten, so die Felix Burda Stiftung. Gibt es bereits mehrere Fälle von Darmkrebs oder Darmpolypen in der Familie oder sind Angehörige bereits vor dem Alter von 50 Jahren erkrankt, steigt das Risiko für direkte Verwandte gegenüber der Normalbevölkerung um das drei- bis vierfache. Mediziner empfehlen dann, dass die Vorsorge zehn Jahre vor dem Alter beginnen soll, in dem beim Familienmitglied die Diagnose gestellt wurde.

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