Corona-Spätfolge: mehr Todesfälle durch Krebserkrankungen

Die Deutsche Krebshilfe warnt vor einer erhöhten Sterblichkeit von Menschen mit einer Krebserkrankung als Spätfolge der Corona-Pandemie. Fachleute befürchten, dass sich dies ab Ende 2022 oder Anfang 2023 in den Todesstatistiken zeigen werde. Der AOK-Bundesverband rief dazu auf, die Untersuchungen zur Krebsvorsorge auch in der Pandemie wahrzunehmen.

Fünf Prozent weniger Operationen

Verzögerte Diagnosen, schlechtere Versorgung: Die Corona-Pandemie erschwert sowohl Früherkennung als auch Behandlung von Krebserkrankungen. Seit Beginn der Pandemie wurden 2020 nach Angaben des Statistischen Bundesamtes  bundesweit knapp 1,45 Millionen Menschen mit Krebs in Kliniken versorgt – sechs Prozent weniger als im Vorjahr. Die Zahl der Krebsoperationen ging 2020 im Vergleich zu 2019 um fünf Prozent zurück. Starke Einschränkungen gibt es nach Angaben der Deutschen Krebshilfe zudem in der Nachsorge: Jede fünfte Nachsorgeuntersuchung findet aktuell offenbar nicht statt.

Krebsvorsorge nutzen

Im Verlauf der Pandemie werden Untersuchungen zur Früherkennung von Krebs nur zurückhaltend genutzt – aus Angst, sich in Kliniken oder Praxen mit dem Coronavirus anzustecken. Dabei können Vorsorge-Untersuchungen in vielen Fällen Leben retten. Vor allem Brust-, Darm-, Haut- und Gebärmutterhalskrebs sowie verschiedene Formen des Prostatakrebses sind früh erkannt zumeist gut heilbar. Expert*innen rufen daher dazu auf, vorgesehene Früherkennungsuntersuchungen unbedingt zu nutzen – auch in Pandemie-Zeiten.

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