CED und Covid-19: gut eingestellt = gut gerüstet

Wer derzeit nicht unbedingt zum Arzt muss, bleibt lieber zuhause. Aber: Was ist mit chronisch Kranken, etwa Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED), deren Medikation regelmäßig überwacht werden muss? Auch Termine zur Darmkrebsvorsorge sollten CED-Patienten unbedingt wahrnehmen. Die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie (DGVS) rät dazu, im engen Austausch mit dem behandelnden Arzt zu bleiben und Vorsorgeuntersuchungen nicht auf die lange Bank zu schieben.

Wegen Covid-19: Chronisch Kranke haben Angst vorm Arztbesuch

Insbesondere CED-Patienten, aber auch Menschen mit chronischen Lebererkrankungen oder einer Autoimmunschwäche nehmen häufig Immunsuppressiva ein. Eine Studie zeigt, dass diese Menschen häufiger Angst haben, sich mit SARS-CoV-2 zu infizieren. Sie meiden öfter öffentliche Orte und Arztpraxen als die Kontrollgruppe. Immerhin nahmen mehr als 96 Prozent ihre Medikamente wie gewohnt weiter. Die Experten der DGVS weisen darauf hin, dass Patienten, die medikamentös gut eingestellt sind, keine erhöhte Sorge vor einer Infektion haben müssen. Sie seien im Gegenteil eher geschützt durch die konsequente Therapie. Da es bei einer Infektion mit Covid-19 auch zu Durchfall, Bauchschmerzen oder Erbrechen kommen kann, sollten CED-Patienten in dem Fall labordiagnostisch abklären lassen, ob es sich um Symptome der Infektion handelt oder um einen Krankheitsschub.

Darmkrebsvorsorge wahrnehmen

Auch Termine zur Darmkrebsvorsorge sollte die Zielgruppe wie geplant wahrnehmen. Bereits mehr als 20.000 Termine wurden in den vergangenen Wochen verschoben. Das kann gefährliche Folgen haben. Denn gerade Darmkrebs kann früh entdeckt oft vollständig entfernt werden. So sank die Darmkrebssterblichkeit in den ersten zehn Jahren nach Einführung der gesetzlichen Darmkrebsfrüherkennung bei Männern ab 55 Jahren um fast 21 Prozent, bei Frauen in diesem Alter um mehr als 26 Prozent. Ab 50 Jahren steht jeder versicherten Person zu, mit dem immunologischen Stuhltest (iFOBT) jährlich ihren Stuhl auf verstecktes Blut untersuchen zu lassen. Zudem bietet das Früherkennungsprogramm Männern ab 50 Jahren und Frauen ab 55 Jahren alle zehn Jahre eine Darmspiegelung an.

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