Jeder Dritte über 50 Jahren ist Risikotrinker
Gesundheitsschädlicher Alkoholkonsum ist demnach nicht nur ein Problem von jungen Erwachsenen und unteren Bildungsschichten, sondern tritt mitten in der Gesellschaft auf. Dass insbesondere gebildete Männer über 50 Jahren übermäßig viel Alkohol zu sich nehmen, bestätigt auch eine Studie des Robert Koch-Instituts. Jeder dritte männliche Best Ager konsumiert Alkohol in ungesunden Mengen, unter den Frauen ist es jede Fünfte. Die Befragung aus England zeigt zudem, dass bei Letzteren das Risiko, zu viel zu trinken, mit der Höhe des Einkommens steigt.
Bluttests geben Aufschluss
Ein Glas Wein oder Bier am Abend ist für Frauen okay, Männer dürfen sich bis zu zwei Gläser genehmigen. Wer regelmäßig mehr Alkohol trinkt, gilt als Risikokonsument. Um den eigenen Alkoholkonsum zu kontrollieren oder einzudämmen, können Maßnahmen wie ein Trinktagebuch, der Promille-Rechner oder der Motivationsselbsttest der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) helfen. Intensiveren Missbrauch deckt zudem ein Bluttest auf. Dabei wird das Transferrin-Protein, das für den Transport von Eisen im Blut zuständig ist, untersucht. Weisen die Proteinmoleküle einen bestimmten Defekt auf, deutet dies auf einen regelmäßigen, erhöhten Alkoholkonsum hin. Der Transferrin-Test ist zuverlässig und kann auch zur Kontrolle von Entwöhnungsmaßnahmen eingesetzt werden.
Quellen:
Medscape Deutschland (2015)
Gesundheitsberichterstattung des Bundes, Robert Koch-Institut (2012)
Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e. V. (DHS)
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