Antibiotika: Gesamtverbrauch sinkt, Anteil von Reserve-Antibiotika steigt

Neue Zahlen zu Antibiotika-Resistenzen in Deutschland und Europa machen deutlich: Es gibt vereinzelt günstige Entwicklungen beim Antibiotika-Verbrauch und dem Anteil an Antibiotika-resistenten Erregern. Aber immer noch führt Unwissenheit zu unnötiger Einnahme von Antibiotika.

Mehr Breitband- und Reserve-Antibiotika verordnet

Oberste Maßnahme zur Vermeidung von Antibiotika-Resistenzen ist der möglichst sparsame Einsatz. Der Gesamtverbrauch an Antibiotika in der Humanmedizin ist im ambulanten und stationären Sektor von 2012 bis 2021 um 23 Prozent gesunken. Gleichzeitig ist jedoch der Anteil an Breitspektrum-Antibiotika  gestiegen. Der Anteil von eingesetzten Reserveantibiotika hat sich zwischen 2012 und 2021 verdoppelt.

Noch immer nehmen zu viele Menschen Antibiotika gegen Viren

Aber immer noch ist der Anteil von Menschen in Europa, die Antibiotika ohne geeignete Indikation nehmen, hoch. Bei einer Befragung des European Centre for Disease Prevention and Control wusste nur etwa die Hälfte der Befragten, dass Antibiotika nicht gegen Viren wirken. Und: Nur 3 von 10 Europäer*innen wussten, dass der unnötige Einsatz von Antibiotika dazu beiträgt, dass sie immer weniger wirksam werden.

Quelle:

Endlich mal gute Nachrichten von den Antibiotika-Wächtern: Verbrauch in Deutschland gesunken, Resistenzen bis auf 2 Arten stabil - Medscape - 29. Nov 2022.

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